Wirkungsweise und Eigenschaften äußerlich angewendeter Calcineurininhibitoren

Topische Calcineurinantagonisten

Calcineurininhibitoren (oder –antagonisten) sind wie Glukokortikosteroide entzündungshemmende Substanzen. Der Wirkungseintritt ist etwas langsamer als bei den Corticosteroiden. Daher kann es gegebenenfalls sinnhaft sein, erst mit Steroiden für ein paar Tage zu behandeln und dann mit Calcineurinantagonisten weiter zu therapieren.

Wirkung:

Pimecrolimus 1% Crème, Tacrolimus 0.03% Salbe

  • Wirkstärke:
    • Pimecrolimus 1 % ist wahrscheinlich nicht deutlich schwächer wirksam als Tacrolimus 0,03 %
    • Tacrolimus (0,03 % ) ist stärker wirksam als ein schwach wirksames (Klasse I) äußerliches Glukokortikosteroid
    • Tacrolimus 0.03% ist etwas weniger wirksam als ein mittelstark wirksames topisches Glukokortikosteroid (Klasse II)
  • Entzündungshemmende Wirkung
  • Besserung des Juckreizes
  • Nicht atrophogen (nicht hautverdünnend)
  • Kein Risiko für eine „Kortisonakne“

Hinweise zur Anwendung von Calcineurininhibitoren:

  • Anwendung in der Regel zweimal pro Tag bis zur Abheilung der erkrankten Hautstelle
  • In „Problemarealen“ wie Gesicht, Hals, Genitalbereich, Leisten und behaarter Kopf bevorzugter Einsatz gegenüber Glukokortikosteroiden („first line“)*
  • Tacrolimus: Brennendes Gefühl während der ersten Anwendungstage möglich (ggf. Cool-Pack)
  • Pimecrolimus: Wärmegefühl während der ersten Anwendungstage möglich (ggf. Cool-Pack)
  • Wirksame Sonnenschutzmaßnahmen beachten
  • Keine Kombination mit Phototherapie
  • In der Regel „proaktive Therapie“ empfohlen (d.h. Fortsetzung der Behandlung 1 – 2x pro Woche über die Phase der Abheilung hinaus)
  • Therapiepause im Behandlungsareal bei v.a. Virusinfektion der Haut (Risiko für Virusinfektionen der Haut unter Behandlung wahrscheinlich leicht erhöht)
  • Bei chronisch-wiederkehrendem Verlauf: „Proaktive Therapie“, d.h. zeitliche begrenzte Intervalltherapie über die Phase der Abheilung hinaus

Zu beachten: Zugelassen für Kinder ab 2 Jahren. Davor (zur Vermeidung von unerwünschten Arzneimittelwirkungen wegen Einsatz von topischen Glukokortikosteroiden in Problemarealen) ist ein Einsatz möglich, aber außerhalb der Zulassung (sogenannte „off label“-Anwendung). Einsatz soll dann erfolgen, wenn topische Glukokortikosteroide über längere Behandlungsdauer in bestimmten Regionen problematisch ist (sogenannter „second line“-Einsatz)**.