Auch die geduldigsten Eltern von betroffenen Kindern wissen, der quälende Juckreiz kann einen umfassenden Einfluss auf das Familiengefüge haben. Die Verminderung von Juckreiz durch therapeutische Maßnahmen trägt demnach maßgeblich zur Lebensqualität von Kind und Familie bei. Dieser Beitrag soll für ein tiefergehendes Verständnis des Zusammenhangs zwischen Juckreiz und Entzündung der Haut sorgen. Somit kann hoffentlich mehr Motivation und Durchhaltevermögen für eine konsequente Umsetzung therapeutischer Maßnahmen bei Neurodermitis geweckt werden.
Juckreiz ist eine komplexe multifaktorielle Sinneswahrnehmung. An der Kratz-Reaktion, die einem Juckreiz oder einem Entzündungsschmerz folgt, den man über die Nerven in der Haut wahrgenommen hat, sind verschiedene Gehirn-Zentren beteiligt:
Dies zeigt, dass das Kratzverhalten eines an Neurodermitis erkrankten Menschen so komplex ist, dass es sich je nach Situation anders ausprägen kann und die Einflussnahme von außen abhängig von den aktivierten Gehirnzentren mal mehr und mal weniger erfolgreich sein wird. Auf der anderen Seite wird man immer versuchen, durch geeignete Bahnung ein reduziertes Kratzverhalten zu bewirken, z.B. ist bekannt, dass die Progressive Muskelrelaxation auf die Nr. 8 und Nr. 9 beruhigend wirkt, d.h. die Entscheidung zu Kratzen wird durch Selbsthypnose geringer. Das primär sensomotorisches Areal reagiert auf Reize aus Haut und Muskelspindel, die z.B. bei der PMR oder dem autogenen Training „angesprochen“ werden im Sinne von An- und Entspannung.
Entzündungsmediatoren (chemische Stoffe aus Entzündungszellen in der Haut bei Neurodermitis) wirken auf die „Juckreiznerven“ in der Haut anregend. Die Hautnerven „funken“ daraufhin den Juckreiz ins Gehirn, wo sich durch die starke tägliche Kratz-Aktivität ein riesiger Bereich für die motorische Kratzantwort entwickelt. Das wiederum führt zu einem Automatismus: Die Finger krallen sich „automatisch“ zum Kratzen.
Ähnlich hat ein Profi-Fußballer einen riesigen Gehirn-Bereich für seine Fußbewegungen und kann Bälle unerklärbar um die Ecke ins Tor befördern (wir sprechen vom „Torinstinkt“), einem Geiger gelingen die virtuosesten Fingerübungen für ein Violinkonzert, weil seine Gehirnbereiche für die Hände und die bestimmten Greif- und Bogenbewegungen sich vergrößert haben.
Dagegen ist die Kratzbewegung und die zum Kratzen gebeugten Finger im Falle einer Neurodermitis nicht als positive Leistung oder Begabung anzusehen: Die Kratzbewegung durch die Hautberührung selbst kann zwar den Juckreiz stoppen, in der Folge allerdings erneut entzündungsfördernde Botenstoffe in der Oberhaut gebildet und freigesetzt werden und somit den Teufelskreis „Juckreiz-Kratzen-Hautempfindlichkeit/Entzündung“ ankurbelt.
Schon ein minimaler Reiz (Windhauch, Berührung, „Verlegenheitskratzen“) kann schließlich das Juckreizgedächtnis daran erinnern, dass wieder gekratzt werden muss. Wir ordnen den Juckreiz wie auch den Schmerz auf einer Skala von 0 = kein Juckreiz bis 10= allerheftigster Juckreiz ein. Wir wissen vom Schmerz, dass ein länger anhaltender Schmerz ab einer Skala von 3 und darüber eine Schmerzkrankheit oder ein Schmerzgedächtnis erzeugt. Genauso ist es beim Juckreiz. Der Juckreiz wird nun zu einer eigenen Erkrankung, was Eltern bei ihren Kindern beobachten und so beschreiben: „wenn mein Kind sich auszieht, fängt es sofort an zu kratzen, obwohl es doch noch kurz davor ganz friedlich gespielt hat. Es kratzt und kratzt und kann nicht aufhören. Ich habe manchmal das Gefühl, dass der Juckreiz schon irgendwie „eingraviert“ ist. Und obwohl ich auf der Haut gar kein Ekzem mehr sehe, kratzt mein Kind.“
Das A und O ist die Basistherapie, die dafür sorgt, dass die Haut ausreichend Wasser und Fett zugeführt bekommt und nicht durch Trockenheit schon gekratzt werden muss.
Wie bei jeder Gewohnheit kann man dies auch bei dieser versuchen. Je jünger ein Kind ist, umso besser gelingt es. Das setzt voraus, dass man bereit ist, sehr regelmäßig auf Entzündungen der Haut mit der angepassten, meist cortisonhaltigen Therapie von außen einzuwirken. Während bei Erwachsenen oft schon Antidepressiva und Neuroleptika von innen eingesetzt werden müssen, weil die antientzündliche Therapie von außen allein nicht mehr wirksam ist, kann man bei Kindern und Jugendlichen mit der stadiengerechten Salbentherapie viel erreichen.
Das Ziel ist die deutliche Reduzierung von Entzündungsstoffen in der Haut, die ständig die Juckreiznerven anregen, zum Gehirn zu funken. Der Einsatz einer proaktiven Therapie hilft, das Juckreizgedächtnis in Ruhe zu lassen und die Kratzhandbewegungs-„Zentrale“ in der motorischen Gehirnrinde „kleiner zu trainieren“ (Abgewöhnung). Proaktive Therapie bedeutet, nach erfolgter Abheilung weiterhin über einen ärztlich vorgegebenen Zeitraum 1 bis 2-mal in der Woche eine entzündungshemmende Salbe (glukokortikosteroidhaltig oder Calcineurin-Inhibitoren) auf ehemalige Ekzemstellen aufzutragen. Auch Maßnahmen wie Kühlen, Ablenken, alternative Hautberührung können mithelfen, sind aber als alleiniges Mittel ungeeignet.
Auch die geduldigsten Eltern von betroffenen Kindern wissen, der quälende Juckreiz kann einen umfassenden Einfluss auf das Familiengefüge haben. Die Verminderung von Juckreiz durch therapeutische Maßnahmen trägt demnach maßgeblich zur Lebensqualität von Kind und Familie bei. Dieser Beitrag soll für ein tiefergehendes Verständnis des Zusammenhangs zwischen Juckreiz und Entzündung der Haut sorgen. Somit kann hoffentlich mehr Motivation und Durchhaltevermögen für eine konsequente Umsetzung therapeutischer Maßnahmen bei Neurodermitis geweckt werden.
Juckreiz ist eine komplexe multifaktorielle Sinneswahrnehmung. An der Kratz-Reaktion, die einem Juckreiz oder einem Entzündungsschmerz folgt, den man über die Nerven in der Haut wahrgenommen hat, sind verschiedene Gehirn-Zentren beteiligt:
Dies zeigt, dass das Kratzverhalten eines an Neurodermitis erkrankten Menschen so komplex ist, dass es sich je nach Situation anders ausprägen kann und die Einflussnahme von außen abhängig von den aktivierten Gehirnzentren mal mehr und mal weniger erfolgreich sein wird. Auf der anderen Seite wird man immer versuchen, durch geeignete Bahnung ein reduziertes Kratzverhalten zu bewirken, z.B. ist bekannt, dass die Progressive Muskelrelaxation auf die Nr. 8 und Nr. 9 beruhigend wirkt, d.h. die Entscheidung zu Kratzen wird durch Selbsthypnose geringer. Das primär sensomotorisches Areal reagiert auf Reize aus Haut und Muskelspindel, die z.B. bei der PMR oder dem autogenen Training „angesprochen“ werden im Sinne von An- und Entspannung.
Entzündungsmediatoren (chemische Stoffe aus Entzündungszellen in der Haut bei Neurodermitis) wirken auf die „Juckreiznerven“ in der Haut anregend. Die Hautnerven „funken“ daraufhin den Juckreiz ins Gehirn, wo sich durch die starke tägliche Kratz-Aktivität ein riesiger Bereich für die motorische Kratzantwort entwickelt. Das wiederum führt zu einem Automatismus: Die Finger krallen sich „automatisch“ zum Kratzen.
Ähnlich hat ein Profi-Fußballer einen riesigen Gehirn-Bereich für seine Fußbewegungen und kann Bälle unerklärbar um die Ecke ins Tor befördern (wir sprechen vom „Torinstinkt“), einem Geiger gelingen die virtuosesten Fingerübungen für ein Violinkonzert, weil seine Gehirnbereiche für die Hände und die bestimmten Greif- und Bogenbewegungen sich vergrößert haben.
Dagegen ist die Kratzbewegung und die zum Kratzen gebeugten Finger im Falle einer Neurodermitis nicht als positive Leistung oder Begabung anzusehen: Die Kratzbewegung durch die Hautberührung selbst kann zwar den Juckreiz stoppen, in der Folge allerdings erneut entzündungsfördernde Botenstoffe in der Oberhaut gebildet und freigesetzt werden und somit den Teufelskreis „Juckreiz-Kratzen-Hautempfindlichkeit/Entzündung“ ankurbelt.
Schon ein minimaler Reiz (Windhauch, Berührung, „Verlegenheitskratzen“) kann schließlich das Juckreizgedächtnis daran erinnern, dass wieder gekratzt werden muss. Wir ordnen den Juckreiz wie auch den Schmerz auf einer Skala von 0 = kein Juckreiz bis 10= allerheftigster Juckreiz ein. Wir wissen vom Schmerz, dass ein länger anhaltender Schmerz ab einer Skala von 3 und darüber eine Schmerzkrankheit oder ein Schmerzgedächtnis erzeugt. Genauso ist es beim Juckreiz. Der Juckreiz wird nun zu einer eigenen Erkrankung, was Eltern bei ihren Kindern beobachten und so beschreiben: „wenn mein Kind sich auszieht, fängt es sofort an zu kratzen, obwohl es doch noch kurz davor ganz friedlich gespielt hat. Es kratzt und kratzt und kann nicht aufhören. Ich habe manchmal das Gefühl, dass der Juckreiz schon irgendwie „eingraviert“ ist. Und obwohl ich auf der Haut gar kein Ekzem mehr sehe, kratzt mein Kind.“
Das A und O ist die Basistherapie, die dafür sorgt, dass die Haut ausreichend Wasser und Fett zugeführt bekommt und nicht durch Trockenheit schon gekratzt werden muss.
Wie bei jeder Gewohnheit kann man dies auch bei dieser versuchen. Je jünger ein Kind ist, umso besser gelingt es. Das setzt voraus, dass man bereit ist, sehr regelmäßig auf Entzündungen der Haut mit der angepassten, meist cortisonhaltigen Therapie von außen einzuwirken. Während bei Erwachsenen oft schon Antidepressiva und Neuroleptika von innen eingesetzt werden müssen, weil die antientzündliche Therapie von außen allein nicht mehr wirksam ist, kann man bei Kindern und Jugendlichen mit der stadiengerechten Salbentherapie viel erreichen.
Das Ziel ist die deutliche Reduzierung von Entzündungsstoffen in der Haut, die ständig die Juckreiznerven anregen, zum Gehirn zu funken. Der Einsatz einer proaktiven Therapie hilft, das Juckreizgedächtnis in Ruhe zu lassen und die Kratzhandbewegungs-„Zentrale“ in der motorischen Gehirnrinde „kleiner zu trainieren“ (Abgewöhnung). Proaktive Therapie bedeutet, nach erfolgter Abheilung weiterhin über einen ärztlich vorgegebenen Zeitraum 1 bis 2-mal in der Woche eine entzündungshemmende Salbe (glukokortikosteroidhaltig oder Calcineurin-Inhibitoren) auf ehemalige Ekzemstellen aufzutragen. Auch Maßnahmen wie Kühlen, Ablenken, alternative Hautberührung können mithelfen, sind aber als alleiniges Mittel ungeeignet.
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