Schlafprobleme gehören oft zur Neurodermitis. Das Kind kann wegen dem Juckreiz nicht einschlafen oder wacht nachts davon auf. Creme daher die Haut vor dem Schlafen besonders sorgfältig mit der Pflegecreme ein. Versorge nachts bei Bedarf die Haut des Kindes, lass Dein Kind nicht mit Juckreiz oder Schmerz alleine! Vermeide aber nach Möglichkeit, Deinem Kind beim nächtlichen Aufwachen zu viel Aufmerksamkeit durch Spielen, Aufstehen, Essen zu geben. Auf diese Weise können Schlafstörungen entstehen. Nehme bei hartnäckigen Schlafproblemen professionelle Hilfe in Anspruch!
Lies hier weiter: Schlafprobleme bei Neurodermitis
Es ist nicht unüblich, dass es zwischen Eltern Differenzen über die Behandlung geben kann. Gerade wenn es um die Anwendung antientzündlicher Präparate geht und z.B. bei einem Elternteil starke Cortisonängste bestehen, kann dies zu Stress und Auseinandersetzung führen.
Wichtig ist, dass beide Eltern auf dem gleichen Informationsstand über den Krankheitsverlauf beim eigenen Kind und über die Behandlungsmöglichkeiten sind. Informieren Sie sich gemeinsam über die leitliniengerechte Therapie bei Neurodermitis. Versuche, einige gemeinsame Arztbesuche umzusetzen, um die Einschätzung des Arztes und seine Empfehlungen zu verstehen. Geht als Eltern gemeinsam zur Neurodermitis Elternschulung, um mehr über die Therapieansätze im pflegerischen, medizinischen, ernährungsbezogenen und psychologischen Bereich zu erfahren.
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Kratzen ist eine ganz normale Reaktion auf Juckreiz. Wenn man Kindern das Kratzen verbietet, kratzen sie oft heimlich und haben Schuldgefühle. Zusätzlich entsteht ein Streitthema zwischen Eltern und Kind. Damit ist niemandem geholfen! Versuche lieber, Dein Kind altersgemäß an die Kratzalternativen heranzuführen. Kratzalternativen helfen nicht, wenn die Haut stark entzündet ist und eine intensivere Behandlung braucht.
Lies hier weiter: Umgang mit Kratzen
Stress kann Juckreiz und das unkontrollierte Kratzen verstärken. Auch Säuglinge und Kleinkinder erleben Stress in Form von Reizüberflutung, Langeweile, Hunger, Durst und Frustration. Das ist ganz natürlich und gehört zur Entwicklung dazu. Kinder mit Neurodermitis neigen in diesen Situationen schnell dazu, die psychische Anspannung, die sie empfinden, mit Kratzen abzureagieren.
Lies hier weiter: Neurodermitis und Psyche
Es kann vorkommen, dass Kinder lernen, das Kratzen einzusetzen, um sich durchzusetzen und die Aufmerksamkeit der Eltern zu erhalten, z.B. wenn Eltern NEIN gesagt haben oder Grenzen gesetzt haben. Kinder mit Neurodermitis neigen dazu, innere Anspannung wie sie z.B. in Trotzphasen oder bei konflikthaften Auseinandersetzungen entsteht, als Juckreiz wahrzunehmen und zu kratzen. In den meisten Fällen handelt es sich aber um unbewusste Reaktionen des Kindes. Habe Verständnis für das, was in Deinem Kind vorgeht. Lasse die Situation nicht eskalieren 🙂
Nehme bei hartnäckigen Erziehungsproblemen professionelle Hilfe in Anspruch.
Bringe Deinem Kind bei, wie es gut für seine Haut sorgen kann. Unterstütze es altersgerecht im Umgang mit dem Eincremen und den Kratzalternativen. Ermutige Dein Kind beim Aufbau einer positiven Einstellung zu seinem Körper und zu seiner Haut.
Stärke auch seine Persönlichkeitsentwicklung und sein Selbstwertgefühl, indem Du Fähigkeiten, Hobbies und Kompetenzen förderst. Mache Dein Kind stark!
Neurodermitis gehört zu den häufigen Erkrankungen im Kindesalter. Daher haben Erzieher und Lehrer oft schon Vorerfahrungen mit dem Erscheinungsbild und der Therapie. Trotzdem solltest Du nichts dem Zufall überlassen, sondern systematisch vorgehen. Hierzu gehört die Information der Leitung und der Betreuungspersonen über die erforderliche Therapie während der Betreuungszeit. Wenn Hautpflege nötig ist, weil die Haut nicht stundenlang ohne Pflege sein kann, kann eine ärztliche Bescheinigung hilfreich sein.
– Weise die Bezugspersonen in den Umgang mit der Hautpflege ganz praktisch ein.
– Stelle sicher, dass die Pflegeprodukte hygienisch aufbewahrt und benutzt werden.
– Sollten Umsetzungsprobleme auftauchen, suche kooperativ nach Lösungen.
Sollte Dein Kind im Schulalter stark von Neurodermitis betroffen sein und als Folge die Schulleistung darunter leiden, kann ein Nachteilsausgleich beantragt werden, denn Neurodermitis gehört zu den chronischen Erkrankungen.
Vielleicht fühlt sich Dein Kind in Kita oder Schule von anderen besonders angeschaut, nicht gerne angefasst oder es gab schon einmal eine verletzende Bemerkung? Selbstverständlich verletzt uns dies als Eltern auch und wir versuchen, dem Kind zu helfen, das Erlebte zu verarbeiten.
– Erkläre Deinem Kind, dass jeder Mensch besondere Merkmale hat und dass es ganz normal ist, wenn Menschen mit Neurodermitis eine besondere Haut haben.
– Mache Deinem Kind klar, dass die anderen oft nur neugierig sind und nicht Bescheid wissen.
– Helfe Deinem Kind, sein Umfeld kurz und knapp über die Neurodermitis zu informieren.
– Finde gute und selbstbewusste Formulierungen, die Dein Kind auf Sprüche anderer erwidern kann.
Neurodermitis ist zum Glück keine bedrohliche, aber eine oft langwierig verlaufende Erkrankung mit Auf´s und Ab´s. Eltern benötigen daher gute Behandlung und Beratung durch Fachleute sowie Schulung, um das Therapiemanagement im täglichen Alltag zu erlernen. Zusätzlich werden gute Nerven, ein langer Atem und Zuversicht benötigt, denn die Neurodermitis bleibt oft über Jahre bestehen, auch wenn die Schübe seltener und der Krankheitsverlauf in den meisten Fällen milder wird.
Eltern sollten auf eigene Ressourcen, Energietankstellen und Auszeiten achten, damit sie regelmäßig Kraft tanken für ihre anspruchsvolle Aufgabe.
Bei einer Mutter-Kind-Kur ist die Mutter die Hauptperson, die entlastet werden soll. Die Kinder sind als Begleitpersonen anzusehen. Eine ärztliche Mitversorgung des von Neurodermitis betroffenen Kindes ist nicht zwangsläufig vorhanden.
Bei einer Rehabilitation ist das betroffene Kind der Rehabilitant, der behandelt werden soll. Ein Elternteil und ggf. Geschwisterkind sind die Begleitpersonen. Bei der stationären Rehabilitation steht die fachärztliche und interdisziplinäre Versorgung im Vordergrund. Das Ziel ist die Verbesserung des Hautzustandes und die Schulung von Eltern sowie Kindern im Umgang mit der Erkrankung.