Neurodermitis Auslöser – Die 10 häufigsten Trigger

Eltern von Kindern mit Neurodermitis stellen sich immer wieder die Frage, was die Auslöser für diese quälende Hautkrankheit sind. Die Veranlagung für Neurodermitis anfällig zu sein, wird häufig genetisch vererbt. Somit steigt leider das Risiko für ein Kind an Neurodermitis zu erkranken, wenn schon andere Mitglieder in der Familie von Neurodermitis betroffen sind oder waren.

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Die Genetik lässt sich natürlich nur schwer beeinflussen. Deshalb sollen im folgenden Artikel hauptsächlich die krankheitsauslösenden Faktoren in unserer Umwelt beleuchtet werden. Denn umso besser die Eltern sich gemeinsam mit einem Arzt über mögliche Auslöser, so genannte Provokations- oder Triggerfaktoren, aufschlauen, desto besser lassen sie sich umgehen.

Neurodermitis Auslöser – Triggerfaktoren identifizieren

Oft hilft es schon ein wenig Detektiv zu spielen und mögliche Auslöser ganz genau unter die Lupe zu nehmen. In diesem Kontext kann es hilfreich sein das eigene Verhalten bzw. das Verhalten des betroffenen Kindes hinsichtlich jedes einzelnen potentiellen Auslösers zu hinterfragen.

Das sind die 10 schlimmsten Auslöser

1. Infekte: Infekte gelten als eine der häufigsten Auslöser für Neurodermitis. Eine starke Erkältung oder heftige Grippe führt teilweise schon zu einer Verschlechterung des Ekzems. Normalerweise ist dies jedoch nur eine vorübergehende Erscheinung. Ein ähnliches Szenario kann nach einer Impfung auftreten. Deshalb jedoch generell von Impfungen abzusehen, ist jedoch die falsche Schlussfolgerung. Von Neurodermitis betroffene Haut ist meist dichter mit sonst auch auf der Haut vorkommenden Keimen besiedelt. Je besser die Therapie anschlägt, desto weniger Bakterien sind auf dem Ekzem nachweisbar. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Haut von Neurodermitis Betroffenen anfälliger für Hautinfektionen ist.

Bei vermehrter Bläschenbildung (ähnlich wie bei einer Herpes-Infektion bzw. honiggelbe Krusten wie bei einer bakteriellen Infektion oder normale Warzen bzw. Dellwarzen) kann es ratsam sein, einen Arzt zu konsultieren. Denn manchmal ist es dann notwendig, eine gezielte Therapie gegen die übermäßige bakterielle Besiedlung der Haut in Angriff zu nehmen.

Stark schäumende Waschprodukte, sind häufig Neurodermitis Auslöser

2. Die Jahreszeit Winter: Die Haut von Neurodermitiker ist in der Regel sehr trocken. Im Winter verschlechtert sich die Situation. Ähnlich ist es in extrem trockenen Räumen oder bei starken Temperaturunterschieden. In solchen Situation kann es sein, dass die Haut von Neurodermitis Betroffenen mit Juckreiz reagiert.

3. Pflegeartikel: Reizende Stoffen sind für die Haut von Neurodermitis Betroffenen zu meiden. Klassische Seifen sollten gemieden und stattdessen nur pH neutrale Ölbäder oder Waschlotionen verwendet werden. Zu häufiges Duschen oder Baden kann sich ebenfalls negativ auf die Haut auswirken. Vielen Neurodermitis Betroffenen hilft es deshalb sehr, sich nur alle 1–3 Tage zu duschen. Die Wassertemperatur sollte bei einem Duschbad aber nicht zu hoch sein und die Badezeit nicht länger als ca. 10–15 Minuten. In diesem Kontext ist es besonders wichtig, dass geeignete Waschprodukt nur sparsam verwendet werden. *Tipp: stark schäumende Waschprodukte, sind zu meiden, da diese die Haut besonders stark austrocknen! Außerdem gilt nach dem Duschen/Baden: die Haut gut eincremen!

Bekannte Inhaltsstoffe die bei Cremes und sonstigen Kosmetika zu meiden sind:

  • Perubalsam
  • Lanolin
  • Emulgatoren
  • Arnika und Kamille (bei natürlichen Pflanzenauszügen)

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Stress verstärkt den Juckreiz

4. Stress: Wie bereits im vergangenen Beitrag näher erläutert tragen Stress-Situationen nicht nur zur innerlichen Unruhe bei, sondern verstärken in erster Linie den Juckreiz der Haut. Verstärkter Juckreiz wiederum kann dann einen Ekzemschub auslösen. Gerade Kinder können Stress aufgrund ihrer Sensibilität verspüren. Veränderungen im Alltag (wie z.B. der erste Kindergartentag, ein aufregender Kindergeburtstag oder ein Reise) bedeuten für Kinder schon oft große Veränderungen. Ein großer Stressfaktor für Kinder, wenn auch meist unterbewusst, ist die Wahrnehmung, dass die eigenen Eltern unter der Neurodermitis-Erkrankung des eigenen Kindes leiden.

5. Nahrungsmittel: Oft wird als Nummer-1-Auslöser für Neurodermitis eine Nahrungsmittelunverträglichkeit beziehungsweise eine Nahrungsmittelallergien vermutet. Nahrungsmittel sind bei Neurodermitikern allerdings viel seltener als Auslöser für einen Schub verantwortlich als man allgemein denken mag. Daher sollten Diäten nur durchgeführt werden, wenn der Arzt die Allergie mittels Haut- oder Bluttest nachgewiesen hat.

Einige Nahrungsmittel sollten Neurodermitis Betroffene auf Grund von Unverträglichkeitsreaktionen jedoch eher meiden oder zumindest kritisch reflektieren:

  • Zitronensäure (Orangensaft, Zitronensaft, etc.)
  • Aromastoffe (z.B. reife Tomaten)
  • Rotwein
  • alter Käse

Textilien können ein Auslöser für Hautirritationen sein

6. Kleidung: Einige Neurodermitis Betroffene nennen Juckzreiz-auslösende Kleidung als einen auslösenden Faktor. Wolle kann von einigen Betroffenen auf der Haut nicht getragen werden, da es Ekzemschübe auslöst (ähnlich teilweise bei synthetische Fasern).

Allgemein lässt sich festhalten, dass die Kleidung von Neurodermitis Betroffenen eher aus Fasern bestehen sollte, Schweiß aufsaugen, weich sind und sich leicht reinigen lassen. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass die Nähte oder Schilder die Haut nicht reizen *Tipp: Kleidung mal “auf links” und nicht zu eng tragen.

Bei Kontakt mit Babys und Kleinkindern sollten Eltern ebenfalls auf die eigene Kleidung Acht geben. Gerade beim Kuscheln und Tragen des Kindes könnten so manche Textilien der Eltern ein Auslöser für Hautirritationen beim Kind sein.

7. Duftstoffe: Gelegentlich können sich auch Neurodermitis-Schübe nach Kontakt mit starken Duftstoffen auftreten. Deshalb ist es besonders wichtig, dass die täglichen Pflegemittel so wenig Duftstoffe wie möglich enthalten.

Außerdem kann besonders Tabakrauch (nicht nur durch aktives, sondern auch durch passives Rauchen) beziehungsweise die sich im im Tabakrauch befindenden Rußpartikel in einigen Fällen für eine Verschlechterung des Ekzemzustands sorgen. Eine weitere wissenschaftliche Studie zeigt auf, dass Rauchen während der Schwangerschaft, abseits einer vielzahl an anderen schädlichen Effekten, auch die Gefahr erhöht, dass das Kind an Neurodermitis erkranken wird.

8. Allergene: Glücklicherweise sind Allergien gar nicht so häufiger Auslöser für Neurodermitis. Falls jedoch ein Haut- oder Bluttest vom Allergologen eine Allergie nachweist, sollte selbstverständlich der Auslöser der Allergie gemieden werden. Allergene (z.B. Pollen an der Außenluft oder Hausstaubmilben in Innenräumen) können ebenfalls zu einem Neurodermitis-Schub beitragen.

Auch Anti-allergische Tabletten (sog. Antihistaminika) können den Symptomen Abhilfe verschaffen.

Den Juckreiz-Kratz-Zirkel durchbrechen

9. Kratzen: Das Ekzem bei Neurodermitis wird oftmals durch den lästigen Teufelskreis, den sogenannten Juckreiz-Kratz-Zirkel, am Leben gehalten. Der ursprüngliche Auslöser, der einen Schub initial zum Ausbruch gebracht hat, kann nach einiger Zeits, mitunter gar nicht mehr von Bedeutung sein. Vielmehr hat sich die Neurodermitis in diesem Juckreiz-Kratz-Zirkel „verselbständigt“. Ärzt versuchen dann meist, das Ekzem und den daraus resultierenden Juckreiz durch diverse Maßnahmen in den Griff zu bekommen. Gleichzeitig ist es aber genauso von Bedeutung, die Haut durch Kratzen so wenig wie möglich zu reizen. Wie das gelingen kann, haben wir in diesem Artikel festgehalten…

10. Wärme: Ein weiterer Auslöser lässt sich bei besonderer Hitze feststellen. Wenn es also sehr heiß ist oder Neurodermitis Betroffene beim Sport sehr stark schwitzen, kann es vorkommen, dass der Schweiß auf der Haut einen unangenehmen Reiz auslöst.

*TIPP: Ein Neurodermitis-Tagebuch kann helfen, herauszufinden, welche Situation als Auslöser einzustufen ist. Somit lassen sich Muster ableiten, die man gezielt angehen kann. Die Nia App hilft Dir bei der Dokumentation.

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