Stillen bei Neurodermitis

Ist es besser solange wie möglich zu stillen? Generell wird empfohlen mit Beikost ab dem vollendeten 4./5.Lebensmonat bis spätestens zum 6./7. Lebensmonat zu beginnen. Neben der Beikost kann jedoch weiteres Teilstillen hilfreich sein. Ein ausschließliches Stillen wird danach nicht mehr empfohlen. Späte Einführung von Allergenen hat keinen präventiven Effekt.

Macht eine Eliminationsdiät der stillenden Mutter Sinn?

In seltenen Fällen kommen allergische Reaktionen (oder auch Hautverschelchterungen) beim Stillen vor. Ob es sinnvoll ist eine Eliminationsdiät für das betreffende Lebensmittel durchzuführen, sollte in enger Absprache mit dem Allergologen und der Ernährungsfachkraft erfolgen.

Pauschale Eliminationsdiäten werden nicht empfohlen

Pauschale Eliminationsdiäten werden nicht empfohlen, da es zu einer schlechten Nährstoffversorgung kommen kann. Ein gut geführtes Symptomtagebuch kann dem Arzt/ der Ernährungsfachkraft helfen, die Situation besser einzuschätzen.

Was, wenn ich nicht stillen kann?

Sollte Stillen nicht oder nicht ausreichend bis zum 4.-6. Monat möglich sein, stehen Pre- oder Pre-HA-Nahrungen zur Verfügung. Hier sollten in Absprache mit dem Kinderarzt entschieden werden, welches Produkt das Richtige ist. Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an Säuglingsnahrung am Markt die z.B. mit Prä- und Probiotika angereichert sind. Ein Schutzeffekt bei Neurodermitis oder Allergien ist jedoch nicht zweifelsfrei belegt.

Säuglingsnahrung auf Sojabasis wird bis zum 1. Geburtstag nicht empfohlen. Bei der ausschließlichen Verwendung anderer pflanzlicher Milchalternativen wie z.B. Hafer- oder Reisdrink kann es zu Proteinmangel kommen, welches die Entwicklung des Säuglings massiv schädigen kann.
Sojaprodukte werden erst ab dem 1. vollendeten Lebensjahr empfohlen und können dann als pflanzliche Milchalternative verwendet werden. Reis- und Haferdrink sind für die Säuglingsernährung nicht geeignet, können jedoch nach vollendeter Beikosteinführung als Ersatz zur Milch verwendet werden. Achten Sie beim Kauf von pflanzlichen Alternativen auf eine zusätzliche Calciumanreicherung.

Individuelle Absprache mit Ernährungsfachkraft wird empfohlen

Sobald der Übergang zur „normalen“ Beikost kommt, kann die HA-Nahrung auf normale Säuglingsnahrung umgestellt werden.
Die Entscheidung darüber, welche Nahrung zum Einsatz kommt, muss im Einzelfall immer mit dem Arzt oder der Ernährungsfachkraft abgestimmt werden.