Umgang mit dem Kratzen

Für den Umgang mit dem Kratzen kann es hilfreich sein, verschiedene Formen des Kratzens zu unterscheiden:

Kratzen mit Juckreiz

Kratzen ist eine natürliche, reflexhafte Reaktion auf Juckreiz. Es führt zwar zu einer kurzfristigen Erleichterung, verschlechtert aber langfristig gesehen die Haut. Stellen Sie die regelmäßige und auf den Hautzustand angepasste Pflege und Behandlung der Haut sicher, damit der Juckreiz eingedämmt wird.

Kratzen als Angewohnheit

Viele Kinder haben sich das Kratzen in bestimmten Situationen angewöhnt, z.B. beim Wickeln, beim Fernsehen oder bei Langeweile. Beschäftigen Sie die Hände des Kindes, sodass der automatische Kratzimpuls abgelenkt wird.

Kratzen zum Spannungsabbau

Müdigkeit, Überforderung, Verlegenheit, Stress, Ängste – vielfältige emotionale Zustände können dazu führen, dass Kinder mit Neurodermitis ihre psychische Anspannung mittels Kratzens abbauen, meist ganz unbewusst. Erkennen Sie die Bedürfnisse Ihres Kindes und helfen Sie ihm dabei, seine Gefühle auszusprechen und Lösungen zu finden. Unterstützen Sie Ihr Kind, seine Bedürfnisse und Gefühle zu äußern „ohne Kratzen“!

Kratzen um Aufmerksamkeit zu erhalten

Es kann auch vorkommen, dass Kinder das Kratzen einsetzen um ihren Willen durchzusetzen. Der lernpsychologische Hintergrund ist, dass sich das Kratzen –wie jede andere Verhaltensweise- verfestigt, wenn es regelmäßig verstärkt und belohnt wird, z.B. durch Aufmerksamkeit oder Wunscherfüllung. Um dieser Entwicklung vorzubeugen oder sie zu unterbrechen, sind folgende drei Vorgehensweisen hilfreich:

  1. Bleibe beim Kratzen gelassen!
  2. Versorge die Haut nach einer Kratzattacke möglichst sachbezogen ohne besondere positive oder negative Zuwendug
  3. Wende Dich Deinem Kind besonders in kratzfreien Intervallen zu