Neurodermitis in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft kommt es zu faszinierenden Veränderungen. Auf diese hormonellen Umstellungen kann die Haut jedoch ungewohnt reagieren. Neurodermitis ist die häufigste Hauterkrankung in der Schwangerschaft und wird auch atopische Schwangerschaftsdermatose genannt.  

Symptome zeigen sich meist durch Rötungen und Juckreiz im Gesicht, Hals, Dekolleté, Ellenbeugen und Kniekehlen. Aber auch Knötchen (Pappeln) können auftreten.

Eine Schwangerschaft beeinflusst die Haut

Einige Frauen haben eine genetische Veranlagung dafür, Neurodermitis zu entwickeln. So kann Neurodermitis erstmalig in der Schwangerschaft auftreten. Die Neigung bestand allerdings schon vorher und äußert sich zum Beispiel durch:  

  • trockene Haut
  • Verwandte, die an einer atopischen Erkrankung leiden  (z.B. Heuschnupfen, allergisches Asthma)

Wenn Frauen schon vor der Schwangerschaft Neurodermitis hatten, kann sich die Haut ebenfalls verändern. Bei über der Hälfte dieser Schwangeren kommt es zu einer Verschlechterung der Haut. Die Haut kann sich durch die Schwangerschaft aber auch verbessern. Das ist bei etwa einem Viertel der Frauen der Fall. 

Was tun, wenn sich die Haut verschlechtert? 

Neun von 10 Frauen erleben Veränderungen ihrer Haut, während sie schwanger sind. Auch wenn Neurodermitis die häufigste Hauterkrankung ist, gibt es noch andere Ursachen für die Hautveränderungen. Die Diagnose kann daher nur von einem Dermatologen oder einer Dermatologin gestellt werden. Vor allem, wenn Neurodermitis das erste Mal in der Schwangerschaft auftritt, ist ärztliche Expertise ratsam. 

Die Behandlung der Neurodermitis während der Schwangerschaft sollte ebenfalls im engen Austausch mit Deinem Hautarzt oder Deiner Hautärztin erfolgen. Unbedenklich bei kurzfristigem und mäßigen Auftragen sind die meisten der:

  • topischen Kortikosteroide (auf der Haut auftragbare Kortisoncremes)
  • topische Calcineurin-Inhibitoren.

Besondere Vorsicht und Absprache gilt allerdings für peroral (über den Mund) eingenommene Präparate. Selbiges gilt für andere systemische Therapien, auch aus der Gruppe der Biologika. Bisher gibt es noch zu wenig Studien, die eine erfolgreiche Behandlung mit Biologika während der Schwangerschaft belegen.

Den Lebensstil anpassen

Entspannungstechniken helfen, mit Stress umzugehen.

Einige Tipps und Hilfestellungen für Deine Haut in der Schwangerschaft sind sicher für Dich und das Ungeborene. Außerdem sind sie generell empfehlenswert. Wenn Du sie Dir zur Gewohnheit machst, ist das daher langfristig hilfreich. Dazu zählen: 

  • Nicht zu warm und lange duschen
  • Feuchtigkeitscreme regelmäßig und vor allem unmittelbar nach dem Duschen auftragen
  • Achtsamkeits- und Entspannungsübungen

Die Gesundheit des ungeborenen Kindes ist meist durch die Schwangerschaftsdermatose nicht gefährdet. Hast Du jedoch Sorge, dass Dein Nachwuchs selbst unter Neurodermitis leiden könnte, empfehlen wir Dir diesen Artikel über vorbeugende Maßnahmen gegen allergische Erkrankungen

Quellen: 

  • Weatherhead, S., Robson, S. C., & Reynolds, N. J. (2007). Eczema in pregnancy. BMJ (Clinical research ed.), 335(7611), 152–154. https://doi.org/10.1136/bmj.39227.671227.AE
  • https://www.everydayhealth.com/eczema/pregnancy-eczema.aspx Zugriff am 16.04.2022
  • Balakirski, G., & Novak, N. (2022). Atopic dermatitis and pregnancy. The Journal of allergy and clinical immunology, 149(4), 1185–1194. https://doi.org/10.1016/j.jaci.2022.01.010
  • Koutroulis, I., Papoutsis, J., & Kroumpouzos, G. (2011). Atopic dermatitis in pregnancy: current status and challenges. Obstetrical & gynecological survey, 66(10), 654–663. doi: 10.1097/OGX.0b013e31823a0908
  • https://www.apotheken-umschau.de/familie/schwangerschaft/beschwerden/juckreiz-in-der-schwangerschaft-792655-mehrseiter-2-atopische-schwangerschaftsdermatose.html Zugriff am 16.05.2022 

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