Selbstbewusstsein von Kindern mit Neurodermitis stärken

Rote und juckende Haut kann körperlich sehr anstrengend werden, doch auch die psychischen Auswirkungen von Neurodermitis sollten ernst genommen werden. Viele Kinder mit Neurodermitis entwickeln ein niedriges Selbstwertgefühl durch die Hauterkrankung. Wie das Selbstbewusstsein wieder gestärkt wird und was auch Eltern dazu beitragen können, erfährst Du in diesem Artikel.

Wertschätzung des Kindes stärkt das Selbstwertgefühl

Neurodermitis kann das Selbstbewusstsein von Kindern auf verschiedene Weise beeinflussen. Die Hautkrankheit ist eine sichtbare Erkrankung und kann Schamgefühle in den Betroffenen auslösen. Bei moderaten und schweren Verläufen sind manche Kinder auch in der Beteiligung an sportlichen Aktivitäten eingeschränkt. Aber leider können auch negative Bemerkungen und Hänseleien bei Kindern mit Neurodermitis häufiger auftreten. 

Das Selbstbild von Kindern ist besonders im ersten Lebensjahrzehnt durch die Bindung an die Eltern geprägt. Darum sind Lob, Wertschätzung und Umarmungen für das Kind so wichtig und wirksam für die Entwicklung des Selbstwertgefühls. Ungeachtet ihrer Schwächen und Fehler wollen Kinder schließlich um ihrer selbst willen geliebt werden. Unterstützung durch aufmunternde Worte und Zuwendung ist daher ein erster wirksamer Schritt, das Selbstwertgefühl von Kindern zu stärken. 

Neurodermitis ist nicht die Kernidentität des Betroffenen

Kindern dürfen lernen, dass ihre Kern-Identität nicht ihre Hautkrankheit ist. Ärzte, Ärztinnen und Eltern können das Kind unterstützen, indem sie das Kind in dieser Trennung von Erkrankung und Identität ermutigen. Folgende Tipps helfen dabei: 

  • Ein Hobby oder eine Leidenschaft, das dem Kind Freude bereitet. Wenn die gesamte Aufmerksamkeit nicht allein Neurodermitis gilt, sondern einer positiven Aktivität, hat das an sich schon Vorteile. Darüber hinaus kann das Kind über solch ein Hobby oftmals Kontakte zu anderen Kindern aufbauen und so ein soziales Netzwerk bilden. 
  • Du bist nicht allein! Das ist ein Gefühl, das wir alle mal brauchen. Doch bei chronischen Erkrankungen wie Neurodermitis ist es besonders wichtig. Es wird gefördert durch den Austausch mit anderen, wie zum Beispiel in Selbsthilfegruppen oder durch Unterstützung in Patientengruppen.

Tipps für Eltern und Kind

Auch für Eltern kann die Situation des Kindes mit Neurodermitis sehr herausfordernd werden. Folgende Tipps helfen sowohl dem betroffenen Kind als auch den Eltern, sich aktiv in den positiven Umgang mit der Hautkrankheit einzubringen und auf verschiedene Art und Weise Unterstützung zu erfahren:

  • Das schulische Umfeld sensibilisieren: In Absprache mit dem Kind können Eltern mit Lehrenden an der Schule in Kontakt kommen und über Neurodermitis und den Umgang damit in der Klasse sprechen. Beispielsweise kann darüber aufgeklärt werden, dass die Ekzeme nicht ansteckend sind. So werden Bewusstsein und Verständnis für Neurodermitis-Betroffene in der Schule gestärkt. 
  • Das Kind nach dem Schlaf fragen: Schlaf ist körperlich wie mental wichtig. Mit genügend Schlaf kann sich das Kind auch in der Schule besser konzentrieren und wird sich selbstsicherer fühlen. 
  • Professionelle Hilfe: Der Gang zu einer Psychotherapeutin oder einem Psychotherapeuten kann im Umgang mit den Belastungen der Hautkrankheit sehr sinnvoll sein. 
  • Mit nahestehenden und vertrauten Personen reden: Betroffenen und Angehörigen kann es helfen, mit Freunden oder Familie darüber zu reden, wie Neurodermitis sie emotional belastet. Probleme auszusprechen und jemanden zu haben, der zuhört, lassen uns besser fühlen. 

Letztendlich bildet sich das Selbstbewusstsein aus der eigenen Akzeptanz heraus. Jeder betroffenen Person von Neurodermitis gilt, dass sie nicht Schuld an der Hautkrankheit ist und sich angenommen und wertgeschätzt fühlen darf, wie alle anderen Menschen auch.

Quellen:

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