Wie der Menstruationszyklus Neurodermitis beeinflusst

Weibliche Geschlechtshormone wie Östrogene und Progesteron können Entstehung und Verlauf von Neurodermitis beeinflussen. Auch wenn die Zusammenhänge sehr komplex sind, ist mittlerweile einiges über bestimmte hormonelle Einflüsse bekannt. In diesem Artikel erfährst Du, was der Menstruationszyklus und andere hormonelle Veränderungen mit Neurodermitis zu tun haben.

Hormone beeinflussen allergische Erkrankungen

Für bestimmte allergische Erkrankungen konnten bereits genauere Zusammenhänge mit den weiblichen Geschlechtshormonen belegt werden. Zum Beispiel wurde ein erhöhtes Risiko für allergisches Asthma entdeckt, wenn die Menstruation bereits sehr früh (unter 11 Jahren) einsetzte, oder der Menstruationszyklus unregelmäßig ist. 

Verschlechtert sich die Haut im Zusammenhang mit dem weiblichen Zyklus?

Etwa ein Drittel bis die Hälfte der Frauen beobachten eine Verschlechterung der Neurodermitis-Symptome, die mit dem Zyklus zusammenhängt. Diese Verschlechterung tritt besonders in der zweiten Zyklusphase, vor dem Einsetzen der Periode (prämenstruelle Phase), auf. 

Der Menstruationszyklus lässt sich in zwei Phasen unterteilen. In der Follikelphase sind vor allem das Follikel stimulierende Hormon (FSH) und das luteinisierenden Hormon (LH) erhöht. Zum Eisprung hin steigen Östrogene stark an und sinken danach wieder. Östrogene sind auch in der zweiten Phase (Lutealphase) noch erhöht. Progesteron steigt nach dem Eisprung sehr stark an und sinkt zum Ende des Zyklus wieder.

Es wurde bereits beobachtet, dass vor allem Frauen mit moderater bis schwerer Neurodermitis eine verstärkte Belastung der Neurodermitis in der prämenstruellen Phase erleben. Diese Verschlechterung stand im Zusammenhang mit einem höheren Alter und einer längeren Menstruation. 

In der zweiten Zyklusphase sind die Östrogen- und Progesteron-Level sehr hoch und könnten somit die Schwankungen der Haut erklären. Auch hormonelle Umstellungen wie die Menopause oder eine Schwangerschaft beeinflussen oftmals Neurodermitis. Der Mechanismus könnte dabei derselbe sein, denn in der Schwangerschaft sorgen hohe Östrogen-Level dafür, dass der Fötus gut versorgt und geschützt wird. 

Beeinflussen hormonelle Verhütungsmethoden Neurodermitis?

Den Selbstberichten einiger Frauen nach zu urteilen, könnte sich die Neurodermitis durch Einnahme der Antibabypille verschlechtern. Ob hormonelle Verhütungsmethoden tatsächlich einen Einfluss auf Neurodermitis haben, lässt sich jedoch bisher nicht eindeutig beantworten. Noch gibt es zu wenig Forschung auf diesem Gebiet.

Quellen: 

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