Behandlung und Hautpflege bei Neurodermitis im Gesicht

Wenn das Gesicht von Neurodermitis betroffen ist, ist eine zügige Kontrolle der Symptome für Betroffene besonders wichtig. Denn die Hautentzündungen an dieser Stelle lassen sich schlecht verstecken und sind für jeden sichtbar. Das kann die Lebensqualität Betroffener mitunter stark einschränken. 

Deshalb ist nicht nur die akute Behandlung entscheidend, sondern auch die regelmäßige Anwendung einer geeigneten Basispflege. Außerdem ist die wirksame Linderung des Juckreizes wichtig, damit die Haut durch das Kratzen nicht weiter geschädigt wird und heilen kann.

Das hilft gegen Neurodermitis im Gesicht

Um den Juckreiz und die Symptome zu lindern, kommen zunächst äußerlich anzuwendende Cremes oder Salben zum Einsatz. Diese werden täglich aufgetragen. Bei einem akuten Schub kann der Hautarzt oder die Hautärztin außerdem cortisonhaltige Präparate für die kurzfristige Anwendung verschreiben.

Wenn der Einsatz von Cortison nicht in Frage kommt, können stattdessen sogenannte Calcineurinhemmer (Pimecrolimus oder Tacrolimus) zum Auftragen auf die Haut verwendet werden. Sie haben nicht die unerwünschten Nebenwirkungen des Cortisons und können gerade für besonders empfindliche Hautstellen besser geeignet sein.

Tipps für die Hautpflege

Regelmäßigkeit

  • Eine regelmäßig durchgeführte und sorgfältige Basispflege der Haut ist eine wirksame Maßnahme, um die Hautbarriere zu stärken und trockener Haut vorzubeugen.

Sanfte Reinigung

  • Normale Seife und Reinigungsprodukte können die empfindliche Neurodermitis-Haut reizen. Besser geeignet für die Gesichtsreinigung sind milde Waschlotionen ohne Parfüms und Konservierungsstoffe, die auf die Bedürfnisse atopischer Haut abgestimmt sind.

Temperatur

  • Heißes Wasser trocknet die Haut stärker aus. Am besten nur kaltes oder lauwarmes Wasser für die Reinigung verwenden und nicht zu lange oder häufig waschen.

Weniger ist mehr:

Sichtbare Hautentzündungen sind oft auch psychische Last

Neurodermitis im Gesicht kann für Betroffene besonders belastend sein, da es sich schlecht verstecken lässt und für jeden sichtbar ist. Das verursacht oft zusätzlichen Stress und kann dazu führen, dass Betroffene sich aus Scham oder Angst vor den Blicken anderer zurückziehen. Auch Stress ist ein Auslöser für Neurodermitis und kann somit die Symptome noch verschlimmern.

In der Regel verläuft Neurodermitis in Schüben. Mit der passenden Behandlung und einer gewissenhaften Hautpflege lassen sich die Symptome meist gut kontrollieren. Nach Phasen mit stärkeren Symptomen kommen auch wieder Phasen, in denen Du weniger Beschwerden hast.

Persönliche Triggerfaktoren identifizieren

Die Triggerfaktoren, die Symptome auslösen, können für jeden Betroffenen oder jede Betroffene mit Neurodermitis unterschiedlich sein. Darum ist es sinnvoll, beispielsweise durch das Führen eines Symptom-Tagebuchs, die persönlichen Trigger zu ermitteln. Dabei wird über mehrere Wochen notiert, wann und unter welchen Umständen die Symptome auftreten oder verstärkt werden.

Wenn Du die Situationen kennst, die Deine Beschwerden auslösen, ist es leichter, sie gezielt zu reduzieren oder zu vermeiden. Wenn du beispielsweise auf Wolle in Schals oder Mützen besonders stark reagierst, weiche auf weniger reizende Materialien wie Baumwolle aus. Auch wenn bei Dir eine Allergie festgestellt wurde, ist es selbstverständlich wichtig, dass der allergieauslösende Faktor gemieden wird.

Quellen:

https://www.webmd.com/skin-problems-and-treatments/eczema/eczema-face-manage, Zugriff am 22.2.22
https://eczema.org/information-and-advice/types-of-eczema/facial-eczema/, Zugriff am 22.2.22
Maarouf M, Saberian C, Lio PA, Shi VY. Head-and-neck dermatitis: Diagnostic difficulties and management pearls. Pediatr Dermatol. 2018 Nov;35(6):748-753. doi: 10.1111/pde.13642.

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