Nia Health und Universität Augsburg erhalten 30.000 Euro Förderung von der EUSPA. Die innovative Plattform ADEN kombiniert Copernicus-Umweltdaten mit Patientendaten, um persönliche Risikofaktoren für Hauterkrankungen zu identifizieren.
Berlin, 21.10.2025 – Wie Satellitendaten für die Vorhersage und Behandlung von Hauterkrankungen eingesetzt werden können, erforscht ein Projekt der Nia Health zusammen mit dem Institut für Umweltmedizin und Integrative Gesundheit der Universität und des Universitätsklinikums Augsburg. ADEN ist eine datengesteuerte Plattform, die das Management von atopischer Dermatitis (Neurodermitis) und anderen chronischen Hauterkrankungen durch die Korrelation von Echtzeit-Symptomverfolgung mit hochauflösenden Umwelt- und Klimadaten der Copernicus-Satelliten grundlegend verbessern soll.
Das Problem: Umweltfaktoren als unsichtbare Auslöser
Für Millionen von Menschen mit chronischen Hauterkrankungen wie atopische Dermatitis (Neurodermitis) sind Umweltfaktoren entscheidende, aber oft unvorhersehbare Auslöser für Krankheitsschübe. Wissenschaftliche Studien, wie die unteranderem in Augsburg durchgeführte ProRaD-Studie, haben bereits den starken Zusammenhang zwischen dem Krankheitsverlauf und externen Einflüssen nachgewiesen. Bisher war es für Betroffene jedoch kaum möglich, diese personalisierten Risiken im Alltag zu erkennen und proaktiv zu handeln.
Die Lösung: Personalisierte Risikoprofile durch Datenfusion
ADEN geht nun einen entscheidenden Schritt weiter: Durch die Integration von Daten des europäischen Copernicus-Erdbeobachtungsprogramms (z. B. zu Luftverschmutzung, UV-Strahlung und Pollenbelastung) mit individuellen Gesundheitsdaten sollen persönliche Risikoprofile und Auslöser von Krankheitsschüben erkennbar werden. So kann sowohl Patientinnen und Patienten als auch Ärztinnen und Ärzten künftig eine personalisierte, präzisere Vorhersage eines Neurodermitis-Schubs sowie bessere Prävention ermöglicht werden.
Machine Learning für Prävention und Krankheitsmanagement
Die Kombination von Umweltinformationen mit den Symptomen der Hauterkrankung wird nun dank der Cassini-Förderung erstmalig via Machine Learning in personalisierte Informationen für Patientinnen und Patienten überführt. Zunächst werden die Umweltdaten implementiert, dann Korrelationen zu Symptomen untersucht und darauf aufbauend Vorhersagen ermöglicht. Je mehr Patientinnen und Patienten ihre Daten für das Projekt teilen, desto genauer werden die Modelle. Das Ziel: eine präzise, personalisierte Vorhersage, die sowohl Betroffenen als auch Ärzten eine bessere Prävention und ein gezielteres Krankheitsmanagement ermöglicht.
„Wir freuen uns, dass unsere Vision, Umweltsatelliten-Daten direkt in die Gesundheitsversorgung zu bringen, nun Realität wird. Indem wir verstehen, wie individuelle Lebensumstände und Umweltbedingungen Krankheitsverläufe beeinflussen, schaffen wir die Grundlage für eine Medizin, die gleichermaßen wissenschaftlich präzise wie alltagsnah und menschlich ist,“ sagt Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann, Leiterin des Instituts für Umweltmedizin und Integrative Gesundheit der Medizinischen Fakultät des Universitätsklinikums Augsburg.
Tobias Seidl, CEO von Nia Health, ergänzt: „Diese Auszeichnung bestätigt unseren innovativen Ansatz, fortschrittliche Technologien zu nutzen, um Patientinnen und Patienten mehr Kontrolle über ihre Gesundheit zu geben.“

Über das Institut für Umweltmedizin und Integrative Gesundheit am Universitätsklinikum Augsburg
Das Institut für Umweltmedizin und Integrative Gesundheit (EMIH) am Universitätsklinikum Augsburg ist eine führende Forschungseinrichtung, die sich mit den komplexen Zusammenhängen zwischen Umweltfaktoren und menschlicher Gesundheit befasst. Unter der Leitung von Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann liegt der Fokus auf der interdisziplinären Erforschung von chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie Allergien, Asthma und Neurodermitis. Ziel des EMIH ist es, durch wissenschaftliche Exzellenz präventive und therapeutische Strategien für umweltassoziierte Erkrankungen zu entwickeln.
Über Nia Health
Nia Health ist ein Digital-Health-Unternehmen mit Sitz in Berlin, das sich auf die Entwicklung digitaler Lösungen im Bereich chronischen Hauterkrankungen spezialisiert hat. Die Kernentwicklung des Unternehmens ist die mehrfach ausgezeichnete Nia App, die als „persönlicher Begleiter“ für Neurodermitis-Betroffene dient. Nia Health verfolgt die Mission, die Versorgung von Patientinnen und Patienten durch technologiegestützte, personalisierte Lösungen nachhaltig zu verbessern.
Ansprechpartnerin ADEN Projekt
Selina Reinknecht
E-Mail: selina.reinknecht@niahealth.ai